Bunte Wände bei Biotop: Neues SDG-Kunstwerk

Vielfalt und Miteinander: Zwei starke Antworten auf die großen Fragen der heutigen Zeit!

In der Katzwanger Straße hat sich eine weitere Wand zur SDG-Botschafterin im öffentlichen Raum gewandelt, und zwar für SDG 15 "Biodiversität und Artenvielfalt". Passenderweise hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) dort unabhängig davon ein kleines Biotop entstehen lassen. Das Wandbild sowie das gesamte Ensemble symbolisieren anschaulich Vielfalt und Miteinander – ganz im Sinne von SDG 17, starke Partnerschaften im städtischen Raum in einer krisenreichen Zeit.

Weitestgehend unbemerkt und unbeachtet im Schatten anderer aktueller Krisen stirbt uns unsere Lebensgrundlage weg: die Artenvielfalt. Schon lange geht es nicht mehr nur um exotische Orchideenarten und Tiere des Regenwaldes. Auch direkt vor unserer Haustüre verschwinden Arten, sogar solche, die man lange als Allerweltsarten bezeichnet hat. Das Artensterben hat längst Ausmaße angenommen, die unsere Ernährungssicherheit, unser Wohlbefinden und sogar unseren Wohlstand bedrohen, der auf eben dieser Vielfalt basiert und von ihr abhängt. Ganz abgesehen davon, dass sie natürlich auch einen Wert in sich selbst hat. Trotzdem finden Biodiversität und Artenvielfalt in unserem Alltag wenig Beachtung und bei privaten, wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen kaum Berücksichtigung.

In der aktuellen UN-Dekade „Wiederherstellung von Ökosystemen“ rückt das Wandbild Biodiversität und Artenvielfalt im öffentlichen Raum in Nürnberg in den Fokus. Und das an einer Stelle, wo passenderweise der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) unabhängig davon einen illegal genutzten LKW-Parkplatz auf einem Gehweg in ein kleines Biotop verwandelt hat. So ergibt sich ein Ensemble aus Wildstaudenbeeten und Wandbild, das auf vielfältige Weise nicht nur SDG 15 – Leben an Land (Biodiversität und Artenvielfalt), sondern auch SDG 17 – starke Partnerschaften thematisiert. Denn nur durch das Miteinander zahlreicher Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft, der Stadt und der Finanzwirtschaft konnte das 150m lange Wandbild an dieser Stelle entstehen.

Durch ein Gespräch mit André Lindert, der im SDGs go local-Projekt die Kunstprojekte koordiniert, machte sich Christian Vogel, 3. Bürgermeister von Nürnberg, auf die Suche nach geeigneten Wänden im Stadtgebiet. So wurde die Fläche in der Katzwangerstraße gefunden. SÖR unterstützte u. a. bei der Genehmigung und Vorbereitung der Wandfläche.

Auch die Art der Entstehung des Wandbilds symbolisiert Vielfalt und Miteinander in allen Facetten: Unter der künstlerischen Leitung von Marissa Herzog (auf instagram: @marissa.herzog) fanden im Juli über mehrere Nachmittage hinweg offene Workshops statt, an denen zahlreiche Menschen teilnahmen. Sie brachten ihre Persönlichkeit und ihre Geschichten ein, um das Thema “Biodiversität und Artenvielfalt” an die Wand zu bringen. Durch die leuchtenden Farben der Motive auf dem schwarzen Hintergrund verbindet sich alles zu einem großen Ganzen und zu einer einzigartigen Erzählung.

Zur Vielfalt und zum Miteinander gehören auch die Partner, die das Projekt und all das, was daraus entstanden ist und noch entstehen wird, finanziell möglich gemacht haben. Den größten Teil finanzierte die Stadt Nürnberg, Planungs- und Baureferat, über den Fördertopf „Möglichkeitsräume“. Mit an Bord sind auch die Landesbank Baden-Württemberg und die Sparkasse Nürnberg, die regelmäßig Bluepingu-Projekte unterstützt – und nun zum zweiten Mal auch ein SDG-Wandbild.

So zeigt das Wandbild nicht nur die bunte Kreativität und vielfältigen Malstile zahlreicher Bürger*innen, sondern spiegelt auch den Wunsch wider, dass wir mit noch mehr Vielfalt und Miteinander die großen Fragen der heutigen Zeit anpacken und gemeinsam nach an Antworten und konkreten Lösungen suchen.


Das Projekt „Bunte Wände: Kunst trifft SDGs“:
Über Street Art wollen wir nach und nach die 17 SDGs an die Wände bringen und so eine Auseinandersetzung mit ihnen im öffentlichen Raum ermöglichen. Dadurch wird die betongraue Stadtwelt nicht nur bunter und lebendiger. Die Straßenkunst bildet optische Stolpersteine (casual learning), die nochmal auf völlig andere Art und Weise ermöglichen, Menschen anzusprechen und zu erreichen. Wir wollen auf diesem Wege zeigen: “Ein gutes Leben für alle ist möglich! Gestalte mit!” Genau das meinen wir wörtlich. Das neue Kunstwerk ist schon das vierte, das wir in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen aus der Stadt Nürnberg entwickelt haben.

Bisher sind in dieser Reihe entstanden:

  •  SDG 6 und das Refill-Projekt: Trafohäuschen der N-ERGIE auf dem wbg-Gelände in der Gottliebstraße (Künstlerin und Künstler: Marissa Herzog und Ilja Zepelewitsch).
  •  SDG 10 als Bestandteil der Umsetzung: Café Strandgut der wbg unter Mitarbeit der Künstler*innen des KunstRaum in der WerkStadt der Lebenshilfe Nürnberg (leitende Künstlerin: Marissa Herzog).
  •  SDG 12: Mit den wbg-Wohnprojekten FRIDA und MARIA (leitende Künstlerin: Marissa Herzog).

Über Bluepingu e.V.
Bluepingu e.V. ist in Fürth und Nürnberg aktiv. Wir setzen uns für einen Lebensstil innerhalb der planetaren Grenzen ein und zeigen mit zahlreichen Projekten, dass die sozial-ökologische Transformation nicht nur möglich ist, sondern auch viel Spaß macht!

Bunte Wände bei Biotop: Neues SDG-Kunstwerk

Pressekontakt

André Lindert
Bluepingu e.V.

andre(at)bluepingu(.)org